Gestern
Morgen stiessen unsere Späher auf vier Löwen. Die Nachricht versetzte das ganze
Lager in Aufregung. Wir machten uns sofort auf den Weg und fanden nach einiger
Suche die 2 Späher, die zurückgelassen worden waren, um die Stelle zu
markieren. Doch scheinbar war es schon zu spät. Kein Löwe war mehr zu sehen im
hohen Schilfrohr, das sich meilenweit erstreckte. Doch plötzlich schnellte
beinahe vor unseren Füssen etwas Gelbes in die Höhe. Einen Augenblick lang
waren knurrende, fauchende Löwen ringsum. Ich zählte sieben im Ganzen, die nun
nach allen Richtungen flüchtig wurden. Einer, ein halbausgewachsenes Junges,
schrak zurück und sprang dann, nur wenige Schritte an mir vorbei, den andern
nach. Brovie traf geistesgegenwärtig einen Löwen tödlich und verwundete einen
zweiten, der kurz darauf verendete. Es war ein Riese! Wir mussten beiden an Ort
und Stelle abstreifen, während es langsam dunkler wurde. 15 Träger brauchte es,
um die beiden Löwen zurück zu schaffen. Als wir
uns dem Lager näherten, wurden uns lodernde Fackeln entgegen geschwenkt,
und mit Jubelgeschrei liefen uns die Zurückgebliebenen entgegen. Bevor wir
wussten, wie uns geschah, ergriffen sie uns, hoben uns auf ihre Schultern und
trugen uns im Triumph ins Lager. Der Gesang wurde lauter und lauter, die ganze
wilde Prozession bewegte sich in einer Art hüpfendem Tanz vorwärts. Sie
erreichte ihren Höhepunkt, als wir das Lagerfeuer erreichten. Es war ein wildes
Schauspiel, diese halbnackten, mit Asche weissbemalten, mit Grasbüscheln
geschmückten Wilden in ihrem Tanz um das Feuer, das sie seltsam beleuchtete. Wir
fanden nie heraus, wer der Urheber dieser Demonstration gewesen, sie endete mit
einem Bakschisch für jedermann, womit wir vermutlich einen kurzsichtigen
Präzedenzfall schufen, aber ausser unserer Freude über den ersten Löwen zählte
heute nichts mehr. Es war in der Tat ein wunderbarer Glücksfall gewesen, und
erwünscht kam er uns auch, denn es bedurfte schon der Erlegung eines
schwarzmähnigen Löwen, um die Erinnerung an den schlechten Anfang zu
verwischen.
Wollten sie die Löwen Jagen oder nur sehen?
AntwortenLöschenWurde jemand verletzt?
Ihr Blog ist echt toll
Danke!
AntwortenLöschenWir wollten die Löwen jagen, ja. Zwei haben wir erlegt und hoffen, dass noch weitere folgen. Ich selbst möchte auch welche fotografieren, am liebsten noch lebend, das gestaltet sich allerdings etwas schwierig... und verletzt wurde niemand *klopfaufholz*.
Aber hatte sie kein Mitleid mit den armen Tieren?
AntwortenLöschenIch persönlich könnte nie so einen Löwen erschiessen. Da beobachte ich ihn lieber aus weiter Entfernung.
Davide, Premierenklasse 7c
Ich finde es schade dass sie so viele Tiere getötet haben… Die armen Löwen.
AntwortenLöschenZum Glück ist es heute verboten. Kommen diese Löwen jetzt alle ins Museum nach Bern? Wurde jemand verletzt?
Aber der Text gefällt mir gut!
Gian 7c
Armer Löwe. Zum Glück sind sie nicht angegriffen worden.
AntwortenLöschenSarah, 7c
Spannende Geschichte, doch wieso haben Sie nicht alle Löwen erschossen?
AntwortenLöschenTanay, 7c
Vielen Dank für Eure tollen Kommentare!
AntwortenLöschenWir haben es unserem Glück und Brovies (mein Vater) schneller Reaktion zu verdanken, dass die Löwen uns nicht angriffen. Sie kamen so plötzlich, dass wir Glück hatten zwei zu treffen. ich selbst schiesse (noch) nicht, sondern versuche mich anderweitig nützlich zu machen. Brovie dagegen ist ein exzellenter Jäger. Vielleicht lässt er mich heute einmal schiessen...
Ich hatte zuerst auch Mitleid mit den Tieren, aber wenn du einmal Angesicht zu Angesicht mit einem Löwen stehst, er seine Zähne fletscht und dich anbrüllt, bist du froh, das er am Ende tot am Boden liegt und nicht du.
Die erlegten Tiere nehmen wir aus, ziehen Ihnen das Fell ab und verpacken sie fachmännisch, damit sie im Naturhistorischen Museum wieder aufgebaut und untersucht werden können. Damit geben wir den Menschen daheim in Bern einen einzigartigen Einblick in die Natur in Afrika, den sie sonst niemals hätten. Vielleicht habt Ihr unsere ersten Tiere dort schon sehen können?
Ich bemühe mich auch Fotos zu schiessen, aber die meisten Tiere halten einfach nicht still!
Lieben Gruss nach Bern
Vivienne